2011
09.20

Am 02. Oktober 2011 feiern wir 20 Jahre House & Techno in Jena – wie nicht anders zu erwarten – im altehrwürdigen Kassablanca zu Jena.

Mit dabei am selbigen Abend on Decks sind die DJ-Legende DJ Foch – Mann und Haudegen der ersten Stunde, Monkey Maffia – allseits an der Schnittstelle von Techno & Breaks und Metaboman & DJ Shape – von der „anderen“ ähem Hip Hop Seite kommend mit Rave untern Arm hereinspaziert.

P.S. Als Einstimmung auf die Party – ist hier direkt noch ein kleines musikalische „Bonbon“ aus vergangenen Tagen aufgetaucht – Hört selbst mal:

Direktlink zum Mix

flyer 20 jahre house techno

Und dann kam diese neue Musik…
Nicht nur über das teuer importierte bunte Bravo-Referat zum Thema „Acidhouse-Welle aus England“ schwappte diese noch vor dem Mauerfall skizzenhaft durch den Eisernen Vorhang. Der DDR-Jugendsender DT64 traute sich zu später Stunde, derart Bassgetriebene Musik per Radiowellen zu senden. Selbst in fortschrittlichen Ost-Discos liefen zur Primetime zwischen 21.00 und 22.00 Uhr (!) Lieder wie Inner City „Good Life“, natürlich anmoderiert und ungemixt von Kassette abgespielt.

Dann kam mit der friedlichen Revolution der wohl perfekteste Zeitpunkt für eine neue Revolution von Musikkultur: Grenzen auf – House und Techno rein, deutschlandweit über deren Grenzen hinaus. Die Freiheit und das zu erlebende Gemeinschaftsgefühl schienen damals wirklich grenzenlos zu sein. Über die Keimzelle Berlin hinaus fanden überall technoide Glücksexplosionen statt, meist in alten Industriegebäuden veranstaltet.

Wie bereits Hans Nieswandt kürzlich postulierte, war 1991 „das Schicksalsjahr für Techno“! So geschehen auch in Jena. Da begann man im Ur-Kassablanca am Villengang die ersten Partys auf der Grundlage von House und Techno zu feiern. Der Samen für das, was wir heute an Jenaer Partykultur kennen, wurde ins Nest gelegt. Es war der Sound der Stunde, eine anders klingende Art und Haltung von Punk und dies wurde lautstark zelebriert. Der Einlass war damals noch 21.00 Uhr, wenige Minuten später ging mitunter bereits die Post ab. Und ja, der Mittwoch war bereits damals DER magische Tag. Noch heute ist dieser mit der Reihe „Schöne Freiheit“ ein fester Bestandteil des Jenaer Nachtlebens unter dem Emblem elektronischer Klangerzeugung.

Das wirklich Bemerkenswerte ist, dass die Grundidee und der Spirit dieser Klangwelt, allen musikindustriellen Angriffen und Raubbau und deren Absurditäten in Stil- Verformung zum Trotz, heute immer noch der Gleiche sein kann. Natürlich, die Popularität und Verdiskoisierung ist immens und es gibt mehr Männer & Frauen die in Objektive starren.
Doch auch nach 20 Jahren hat es keine Industrie und Kommerz geschafft die kreativen Sporen gänzlich zu zerstören. Es ist eine Populärkultur entstanden, die auch nach 20 Jahren immer noch Spaß macht, und deren musikalische Ausdrucksformen, trotz des scheinbar immergleichem Grundthemas, so viele Variationsmöglichkeiten bietet. Auch wenn der neue „Feind“ Digitalisierung der Musikverbreitung, welcher neben Chancen auch Gefahren in sich birgt, einiges verändert hat – sowohl zum Positiven und Negativen. Es wird weitergehen! Wir gestalten es alle mit und wir freuen uns auf die nächsten 20 Jahre mit dieser wundervollen Musik.
Salute, Oliver Goldt

10 comments so far

Kommentieren
  1. …..so ein mist ….die namen der dj sind vertauscht worden….jetzt denkt jeder es ist schöne freiheit am sonntag……verrückte welt….wenn man das gewußt hätte….
    ……..aus liebe zur musik!

  2. Das schlägt doch 13, da kramen wir hier in Jena rum und finden diesen „Jeff“ Flyer nicht, und siehe da, ein Agent aus NT-City hält ihn in der Hand! Respect!

  3. Wo ist eigentlich MIKK auf der RAVE party ! War der nicht von Anfang an dabei ? Oder MR.GABOR ROBAG WIGHNOMY ?

  4. Wie könnt ihr vom Jena-Sound sprechen und Robag in keinem Satz erwähnen… Moment… 2x. Sehr schwach liebe Familie!

  5. Liebe Schwätzer & Hetzer, einfach mal die Klappe halten und Musik geniesen…!

  6. auf gar keinen fall klappe halten…diese veranstaltung ist einfach traurig für unsere bewegung…es gibt halt auch leute die kopf und ohren für musik nutzen…weiter so…

  7. Hey ihr da draussen, der Tag danach: * :—-) es war eine intensiv gutes Ding! Man muss einfach Respekt zollen, DJ Foch und Monkey Maffia für den extrem guten, abwechslungsreichen und tiefen Griff in ihre Plattenkisten, ich weiss nicht wann ich das letzte mal soviel VINYL im Kassa gesehen habe /// WHERE WERE U IN 1992? Long live & prosper*

  8. party war ok.aber repräsentierte dieser abend wirklich „20 JAHRE House & Techno“ musikgeschichte in jena ?
    irgend etwas hat gefehlt !

  9. hallo mset,
    natürlich repräsentierte dieser Abend nicht 20 Jahre House und Techno ob für Jena oder anderswo … wie kann man denn so vermessen sein zu denken das man in ca. 9h – 10h 20 Jahre packen kann, House und Techno ist mittlerweile Generationen übergreifend… aber was dieser Musik seit Anfang an inne liegt ist das sie dazu da ist Freude und spass zu verbreiten menschen zur Ekstase führen und eine gut zeit haben… denn es ist Tanzmusik und Tanzmusik hat etwas sehr geselliges… nicht mehr und auch nicht weniger…

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