02.12
1994. Ich erinnere mich noch genau, als ich mit zirka 18 Jahren vor meinem kleinen Universum Röhren-Fernseher gesessen habe, um endlich die neue Folge der X-Mix-2 Destination Planet Dream – gemixt von Laurent Garnier – auf VHS anzuschauen. Die Flimmerkiste lief auf Hochtouren und die Boxen knarzten was das Zeug hielt. Spätere Folgen der X-Mix Reihe und 3LUX waren allesamt Klassiker ihres Genres, veredelt auf analogen VHS Material.
Horst Weidenmüller und das STUD!O K7 waren der Grund, das ich einige Zeit lang nicht schlafen konnte, weil mich die Visuals von X-Mix in Kombination mit einem DJ-Mix sehr faszinierten. Unzählige Mandelbrotgrafiken, wilde Kamerafahrten durch 3D-generierte Tunnel und Rendering-Koryphäe Tobias Richter, der einen Weltraumepos erschuf, gekonnt untermalt von Mike Dearborns „Deviant Behaviour“. Interessant ist auch zu erwähnen, das parallel dazu die DJ Mixe auf einer Mix-CD ausgekoppelt wurden. Mittlerweile Kultobjekte.
Nun ist Horst Weidenmüller mit 60 Jahren gestorben. „Seine Vision, Leidenschaft und Hingabe haben !K7 seit 1985 geformt und werden uns weiterhin inspirieren”, heißt es in dem Statement, das sein Label veröffentlichte. Mitte der achtziger Jahre zog der aus der Schweiz stammende Punk Horst Weidenmüller nach Berlin und gründete !K7 als Videostudio, um seine Konzertaufzeichnungen von Berliner Untergrund-Bands wie den Einstürzenden Neubauten, Nick Cave und Lydia Lunch auf Video festzuhalten. Später gelang ihm die Transformation des Video-Labels in eine Plattenfirma und er gewann durch seinen Charme – Acts wie Kruder & Dorfmeister, Carl Craig, Herbert und A Guy Called Gerald – bei ihm auf dem Label zu releasen.
Alle drei Folgen der X-Mix Reihe findet man hier >
Alle drei Folgen der 3LUX Reihe findet man hier >
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