2024
01.02

Tanith schrieb dazu: … „vom alten Jahr direkt ins neue rüber gehievt, mein Set von der TEKKNOZID am 30.12.2023 aus dem SEZ Berlin“.

Zum Hintergrund der SEZ Location / Tekknozid:
Tekknozid war von Anfang 1990 bis Ende 1991 die erste Reihe typischer Techno-Raves in Ost-Berlin und einflussreich für viele spätere Techno-Veranstaltungen. Um den neuen Sound der Tekknozid-Partys zu beschreiben, erfand Veranstalter Wolfram Neugebauer (als DJ unter dem Namen Wolle XDP) den Begriff Tekkno, der besonders in Deutschland Anfang der 1990er Jahre großteils übernommen wurde.

Nach seiner Ausbildung als Theatertechniker arbeitete Wolle XDP u. a. als Produktionsleiter für Veranstaltungen im Ost-Berliner Sport- und Erholungszentrum (SEZ). Dort organisierte er zusammen mit einigen Freunden im November 1989 auch die erste große Houseparty Ost-Berlins. Unter dem Label X-tasy Dance Project initiierten sie danach mehrere Serien innovativ-experimentelles Vorhaben, welche das Berliner Techno-Geschehen der nächsten Jahre maßgeblich prägten. Diese Projekte waren keine Partys, sondern im eigentlichen Sinne echte Inszenierungen. Alle gestalterischen Komponenten (Deko, Licht, Sound, Musik, Effekte) und der zeitliche Ablauf wurden planmäßig, zielstrebig und unter Einbeziehung aller Besucher betrachtet und eingesetzt.

Das Berliner Sport- und Erholungszentrum SEZ ca. 1987 + frühe Tekknozid Flyer
Foto: ©wikipedia

2023
11.03


Vor ein paar Monaten kündigte Claude Young seinen Rückzug aus der Technoszene als DJ an. Jetzt erschien diese gute Short-Doku über den smarten Detroiter DJ, der schon vor 23 Jahren – lange ist es her – im Jenaer Kassablanca und diversen deutschen Clubs spielte. Die Doku gibt interessante Einblicke in Claude Youngs Leben und stellt einen interessanten Fokus in kritischer Betrachtung gegenüber den Aktivitäten der Musikindustrie dar.

„Putting the wrong people in position of power can be bad“
„Media press: they can create stars and can also destroy stars“
Young wurde Mitte der 90er Jahre als DJ und Produzent mit Veröffentlichungen auf Frictional, DJAX-Up-Beats, Andrew Weatherall’s Emissions Audio Output Recordings und seinem eigenen Label Utensil berühmt. Er zog 1995 nach Großbritannien und lebte viele Jahre lang zwischen Tokio und Glasgow.

Regie/Director: Naheed Choudhry aka Naheedence
17 Minuten | USA 2023
Direktlink >
– – – – – – – – – – –
Und hier ein paar Claude Young Mixperlen:
Stammheim, Kassel 1997
Dresdener Bhf, Berlin 1999
Transform, Houston USA 2000

2023
10.21

Fazit: Helmut Geier zum „Dritten Mal“ und in der „Nacht auf den Dritten“ bei RAVE STRIKES BACK im Kassablanca Jena. Davon wird man noch lange berichten …
Los gings mit DJ Jauche und er begann pünktlich um 23 Uhr und baute sein DJ Set sehr einfühlsam und mit echter „Warmup DJ Handwerkskunst“ auf. Housemusic die ersten 2 1/2 h und es ging auf einer ansteigenden Skala nach vorne. Helmut übernahm und drehte die Volume noch ein bischen mehr auf und nahm alle Tanzwütigen bis kurz vor 4 in eine nicht endende Ekstase. Wir freuten uns am Ende natürlich auf DJ Less, der gekonnt den Bogen von Disco, Gigolo-Maschinensound, High-Energy bis hin zu Italo spannte. Danke an alle und alles! PEACE on the dancefloor and in the world, please*

Alle Mixe des Abends:

2023
09.26

Eine für uns sehr gelungene, ehrliche Dokumentation und das intime Porträt einer 30-jährigen Karriere des DJs Laurent Garnier. Seine Anfänge in der legendären The Haçienda in Manchester im Jahr 1987, die rasante Entwicklung europäischer Clubs und schließlich seine Auftritte im Pariser Rex, der bald wiedereröffnen wird. Abseits dessen bekommt man einen guten Eindruck in den „privaten Laurent“: seine über mehrere Stockwerke umfassende Plattensammlung und schulische Lehrstunden, indem er Kids Anstöße gab, sich mit Musik künstlerisch und visuell auseinanderzusetzen.

„Man braucht immer einen starken Anker und Halt, um nicht darin verrückt zu werden“ …
Laurent sagte immer direkt was er denkt und spiegelt damit eine DJ-Generation wider, die schon in den frühen Tagen selbsbewusst mit Techno aufwuchs – ohne in die Fänge der Industrie oder an windige Promoter zu geraten.

Temporär bei arte verfügbar >

2023
09.13

© rbb Berlin

Gute Dokumentation – aufgeteilt auf insgesamt drei Folgen – über die Anfänge der Ausgehkultur in den Diskotheken Ostberlins. Seltene Aufnahmen bekommt man aus dem Operncafé, Café Nord, Hafenbar und Tresor zu sehen – desweiteren sind auch das Westberliner SO36 sowie das METROPOL in kurzen Beiträgen verewigt. Es kommen zu Wort: DJ Jauche, Türsteher-Legende Ali Kepenek, Westbam, Alexandra Dröner, Roland Galenza, Zazie de Paris und viele andere… wir sind zudem ganz stolz: die bezaubernde Britt Kanja kommt mit dem legendären 90Grad Club auch zu Wort. Positiv zu vermerken ist auch, das interessante Einblicke in die Aktivitäten der gegenwärtig jungen Technoszene Berlins mit eingewoben werden. Daumen hoch!

Alle Folgen auf einen Blick >

2023
09.11

Foto: © Stacie_Ant / Flyer: tociwashere


My House is your House and it feels good and it feels right.
Alle guten Dinge sind drei! Helmut Geier alias DJ Hell beehrt uns am heutigen Abend bereits zum dritten Mal in der Geschichte des altehrwürdigen Kassablancas. Zur Person selber muss man keine große Einführung geben, denn mit seinem unverkennbaren Stil und seiner bahnbrechenden Vision hinter den Plattentellern hat DJ Hell schon relativ früh die weltweite Musikszene, sowie DJs beeinflußt. Von treibenden Techno über elektrisierenden House bis hin zu fesselndem Electro – seine Musik ist eine Symphonie für die Sinne. Und wir können garantieren: die Kassa-Boxen werden dabei wieder kräftig „durchgepustet“ werden.

An seiner Seite und mit tiefer Verneigung begrüßen wir aus der Hauptstadt Oliver Marquardt alias DJ Jauche, der seine Musikkarriere in den 90er Jahren begann und bekannt ist für seinen vielseitigen Stil, der Elemente aus House, Techno und anderen Genres vereint. Als Resident im geschichtsträchtigen Walfisch und auch später Bar 25, spielte er sich in die Herzen. Als Musikproduzent hat er zudem eine Reihe von VÖs auf bekannten Labels wie Sonarkollektiv und dem hauseigenen Flaneurrecordings vorzuweisen. Sein neuester Clou: DJ Jauche featuring Karat „Der blaue Planet“ – er nahm das DDR-Originallied und rekonstruierte daraus eine DJ freundliche 4-Track EP. Wir sind gespannt auf sein Warmup Set, denn er beginnt den musikalischen Reigen des Abends.

Stefan Lessner alias Less – der 2019 sein Debutalbum mit Remixen auf Freude am Tanzen hinterließ – wird zum Schluß die Regler von DJ Hell übernehmen und rundet den Abend mit seinen Italo-Acid-Electro Klangausflügen von Berlin über Frankfurt nach Rotterdam bis weit in den Weltraum ab.

Erlebe das pulsierende Herz der elektronischen Musik, welches diese drei DJs in der Nacht zum Leuchten bringen, denn „diese Momente werden nicht verloren sein“. Für Unentschlossene: der darauffolgende Tag ist ein „Feiertag“! Rave on!

RAVE STRIKES BACK
mit DJ Hell, DJ Jauche, Less
02.10.2023, 23 Uhr, Kassablanca Jena
Ticket VVK-Link >
Facebook >

2023
08.03


Die faszinierende Doku aus dem Jahr 2014 über die Anfänge der UK Rave Culture Ende der 80er Jahre. Eine bisher unerzählte Geschichte des balearischen Sounds und wie der Hedonismus die Herzen, Köpfe und Tanzflächen der Home Counties eroberte. Es kommen zu Wort: Bobby Gillespie (Primal Scream), Steve Proctor, DJ Justin Robertson und in vereinzelten Szenen der Doku taucht auch ein junger Andrew Weatherall hinter den Decks und auf der Tanzfläche auf.

Regie: Tabitha Denholm / IMDB

2023
07.28

2023
07.25


13.06.2001.
Es ertönte ein Raunen und auf einmal war es ganz still, als Matthew Herbert die Bühne an einem Mittwoch zur SCHÖNE FREIHEIT im Kassablanca Jena betrat. Er nahm etwas in die Hand und zerknüllte es, nahm es auf und sampelte es in diesem Moment. Ein Rhythmus entstand und eine musikalische Struktur verwebte sich mit live gesampelten Geräuschen: eine zur damaligen Zeit ganz neue Form der elektronischen Livemusik-Darbietung. Begleitet wurde er an dem Abend von einer gefühlvoll singenden Dani Siciliano und einem Rhodes spielenden Phil Parnell. Matthew schraubte und drehte, was das Zeug hielt, und wenn er mal keine Hand frei hatte, übernahm Dani kurzerhand den Part. Mit Tracks seines damals erschienenen Albums Bodily Functions wurde die Livesession abgerundet. Musikalischen Support an den Plattentellern gab es von DJ Elektro alias Marlow aus Leipzig, der gekonnt den Abend ausklingen ließ.

Wer sich erinnert: es war ’ne eine unbeschreibliche Nacht, über die noch lange gesprochen wurde und heute noch ein Raunen durch die Menge geht, wie innovativ diese „neue“ Mittwochsveranstaltung damals war …

Eindrücke aus der Nacht >
Schöne Freiheit Mixe >
Fulminanter Dank an Reggaeonkel für die Live-Aufnahmen und ein grafischer Dank an tociwashere für das Cover.

2023
07.16