2025
10.24

Tanith hat schon immer aktiv die Technoszene kommentiert und mit seinem Blog kritisch begleitet. Berlin Booth hat sich mit ihm deshalb nicht nur über seine 40-jährige Karriere unterhalten, sondern auch über Revival-Kultur, Agenturen in der Techno-Szene und Alterdiskriminierung. Tiefe Einblicke in eine dichte Zeit.

2025
09.25

Auf drei Etagen präsentiert die Julia Stoschek Foundation in Berlin mehr als 50 Werke des britischen Künstlers Mark Leckey.


„Enter Thru Medieval Wounds“ kombiniert wichtige Videoarbeiten aus der Julia Stoschek Collection aus den Jahren 1999 bis 2010 mit neueren Werken und bietet einen umfassenden Einblick in Leckeys künstlerisches Schaffen.

Ausgehend von wegweisenden Werken aus der Sammlung wie „Fiorucci Made Me Hardcore“ (1999), Leckeys mittlerweile ikonisches Porträt der britischen Rave-Kultur, und Cinema-in-the-Round (2006–08), für das er 2008 den renommierten Turner-Preis erhielt, zeichnet „Enter Thru Medieval Wounds“ die Schnittstellen zwischen Pop- und Jugendkultur, sozialen Schichten und der technologischen Entwicklung von den 1970er Jahren bis heute nach. Seit fast drei Jahrzehnten untersucht Leckey, wie Medien Wahrnehmung, Erinnerung und Begehren prägen, und beleuchtet dabei diese komplexen, sich wandelnden Prozesse.

Der Titel der Ausstellung, „Enter Thru Medieval Wounds“ (Eintritt durch mittelalterliche Wunden), spiegelt Leckeys Faszination für mittelalterliche Ikonografie und die Funktion von Bildern jenseits der bloßen Darstellung wider. In seinen Werken – vor allem Videos, Skulpturen und Klanginstallationen – greift Leckey auf vertraute Objekte und Umgebungen zurück, die in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wie Busbahnhöfe, Autobahnbrücken und andere urbane Signifikanten. Leckey untersucht, wie die physische Welt mit Vorstellungskraft und Erinnerung verschmilzt und wie digitale Bilder zirkulieren, zerbrechen und in veränderter Form zurückkehren.

Ort und Zeit:
11 Sep 2025 — 3 Mai 2026 von 12–18 Uhr
Julia Stoschek Foundation Berlin
Leipziger Straße 60
10117 Berlin

Infos auf der Museumswebseite >
Mark Leckey Infos >


2025
07.16

Soundtrack der Transformation: Leipzig und seine Techno-Szene.
Open Air Rave und Talk zu Clubkultur in den 90ern und in der Gegenwart.


Improvisierte Ekstase im Underground: Die pulsierende Rave-Szene prägte die 90er in Leipzig und Ostdeutschland auf besondere Weise. Clubkultur entstand in kürzlich leergewordenen Industriebauten, bot unkommerziellen Freiraum für die Liebe zur elektronischen Musik und sah sich bald den ersten Verdrängungen ausgesetzt.

Diese wichtige kulturelle Dimension der 90er Jahre wird als Soundtrack der Transformationszeit mit einem Open Air-Rave aufgegriffen. Im Talk »Zwischen Ekstase und Verdrängung – die Leipziger Techno-Szene von 1992 bis heute« wird die Entwicklung der Leipziger Clubkultur diskutiert. Anschließend feiern wir zu Trance, House und Techno, wie er im ersten Leipziger Techno-Club »Basis Leipzig« oder in der »Distillery«, der »Opera Dancehall« und im »JAM« gespielt wurde – gemeinsam mit (ehemaligen) Leipziger DJs und Acts aus der heutigen lokalen Club-Szene.

Der 90er-Open Air Rave ist ein Höhepunkt des Begleitprogramms zur Sonderausstellung »Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig« (25.9.2024–7.9.2025) im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Ein Schwerpunkt der Schau sind Soziokultur & Subkultur und damit auch die Techno-Clubkultur der 90er Jahre in Leipzig: Es werden Plakate, Filmmaterial sowie Stahltür und Tresen der ehemaligen »Distillery« gezeigt. Im August ergänzt durch Vinyl.

EINTRITT FREI!

Ort und Zeit:
Fr, 15. August 2025 von 16–22 Uhr
im Museumskarree, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Böttchergäßchen.
In Kooperation mit dem Nachtrat Leipzig.

DJs:
Cora S.
DJ Jens (Ex-Basis Leipzig ’92 / Mayday Artist 1992 Berlin)
DJ XL (Ex-Distillery ’92 & Basis Leipzig ‘94)
Gili (II.R) b2b ALiNA

ab 16 Uhr Clubkultur-Talk:
„Zwischen Ekstase und Verdrängung – die Leipziger Techno-Szene von 1992 bis heute“
Gäste: Cora S. (90er DJ), DJ Jens (Mitgründer Basis Leipzig), Felix (LiveKommbinat Leipzig)
Moderation: Anne Petzold (Koordinatorin Nachtleben Leipzig)

Specials: Infostände + Plattenflohmarkt

Infos auf der Museumswebseite >
Artikel & Interview zur BASIS Leipzig >

2025
07.08

Geboren im thüringischen Pößneck und seine Jugend in Fürstenwalde und Ost-Berlin verbracht. Der Kaufmann im Elektronikfachhandel war einer der ersten glücklichen DJs, die im Berliner Ostgut auflegen durften. In diesem Interview spricht er interessante Aspekte aus seinem Leben an und wie er aus seiner Wohnung heraus einen kleinen Plattenvertrieb anbot. Ein durch und durch echt sympathischer Typ … Danke Marcel!
Interview >

2025
04.30

Starke Worte! Der allseits treue Wegbegleiter Tanith war kürzlich im Interview und überzeugte mit klaren Worten im Spannungsfeld zwischen ekstatischer Vergangenheit und technoider Gegenwart. Aufschlussreiche Rückblicke („ich habe lieber nichts gegessen, als keine Platte zu haben“) sind genauso in seinen Worten verankert wie aktuelle Tendenzen, die er genüsslich aufsaugt bzw. sich davon mit guten Argumenten auch distanzieren kann. Die erste Mayday als einflussreicher Moment, der erste Abend als Punk-DJ („So ein Scheiss-Job!“), der DJ als Selektor („zu wissen was man nicht spielt“) und ein klares Nein zum Veranstalterdasein, den er nie werden wollte. Reife Aussagen („anstatt nur eine Dienstleister zu sein, und o gott, das zu spielen was Leute wollen.“) gepaart mit gesunden Sichtweisen waren schon immer sein Erkennungszeichen, ist er doch als Protagonist der „ersten Stunde“ für unsere so beliebten „Technoreisen“ bekannt. Danke!

„Ich war eher der Cyberpunk, und habe Aphex Twin gemixt mit Esplendor Geométrico.“

2025
04.24

Der Tanz in den Mai! Es war einmal … nein so darf es nicht beginnen.
Besser: wie ein altes Ritual aus vergangener Zeit, so auch wieder zur Walpurgisnacht am 30.04.2025 bringen euch im Heideglühen zu Berlin die Romantiker hinter den Decks den °Jack° auf die Tanzfläche: die Washing Machine allstars alias Filippo Moscatello / Cle / Terrible & Finn Johannsen, dazu gesellt sich Johannes Braun alias „The Lovely Music Süper Düper Coach“ und die charmante Eva Be alias „The Nerdy Dance Disco Queen“. Umgarnt wird das ganze vom Liveact THE HOLY CHURCH OF PHONK und kraftvoll in Szene gesetzt von den phonkysten und herzerwärmendsten Klassikern der Musikgeschichte: Nikko Weidemann, Michael Fromme, Axel Schaefer & Jan Kage

Wir freuen uns auf euch… do not miss!

30.04.2025 von 19.00 – 6.00 Uhr
Heideglühen, Seestraße 2, 13627 Berlin … Infos >

2025
03.22

Sein Archiv ZEITMASCHINE umfasst etwa 20.000 analoge Fotos aus den 90er Jahren, der Zeit des Techno. Heute ist es ein Schatz, der wertvoller ist, als Tilman Brembs es sich je hätte vorstellen können. Die Bilder sind wie „guter Tropfen“, je länger er reift, desto besser wird er. Wir trafen Tilman in entspannter Atmosphäre und stellten ihm vorab ein paar Fragen.

tilmanbrembsTilman, wann hast du zum ersten Mal einen Fotoapparat in der Hand gehalten und wann hast du für dich gemerkt, dass dich dieses Medium fasziniert?

Angefangen hat es damit, dass meine Eltern schon leidenschaftlich fotografiert haben. Als ich ganz klein war, wurde bei uns zu Hause immer in der Küche entwickelt und Abzüge gemacht. Aber für mich entdeckt habe ich die Fotografie mit 13 oder so, als wir in der Schule mit Lochkameras herumexperimentierten. Dann habe ich mir einen Fotoapparat von meiner Mutter genommen und losgelegt – hat geklappt. Für mich ist die große Faszination der Fotografie, dass ich alles, was ich so sehe, mit einer Kamera fixieren kann, und das bleibt dann bestehen. So entsteht ein Mosaik aus lauter kleinen Fotosteinchen, und damit kann ich mein Leben visualisieren. Mal sehen, was am Ende herauskommt.

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2025
03.19

2025
03.13

An einem lauen Frühlingsabend im Jahre 1994 saßen drei junge Leute in einem Hinterhof in Chemnitz und schmiedeten einen verwegenen Plan!

„Die Idee DJ zu werden… klingt total scheisse“ (lacht). Mit diesen Worten beginnt die authentische Doku über das Chemnitzer HAKKE Hardcore Magazin, welches Mitte der 90er entstand. In Dresden war das Schicht Magazin ansässig und man sagte sich: „Was Dresden kann, kann Chemnitz schon lang.“ Mit einer 1000er Auflage und am Commodore AMIGA gesetzt, wurde dieses Mag ein Sprachrohr für die elektronische Musikszene Ostdeutschlands. Das Sammelposter mit einer Grafik steht symptomatisch für die Attitüde: der „rote Turm“ von Chemnitz, der das Low Spirit Männlein anpisst.
Sehr schöne Storys findet man zuhauf in dieser Doku, u.a. wie man mit dem Trabi 9 Stunden nach Holland gedüst ist, Party gemacht hatte und wieder zurückgefahren ist – natürlich nicht ganz ungefährlich. Lobenswert ist der grafisch aufbereitete Rückblick mit Interviews der damaligen Protagonisten, die bis dato in die Gegenwart Chemnitz strahlen. Hakke go!

Forgotten Town – A story of early German Hardcore Techno.
Ein Film von Dirk Walczak (diwa portrait.film) auf Vimeo >



Dank an: Danny Ackermann – B.A. / Mirko Rossner – Chaot / Jörg Paetzold – Dr. Kaoz / Jan Demnitz – Jade / Borschtsch / Andreas Winkler – Borschtsch / Alexander Stephan – Xela / Smiley and Slik for the Monk / The Dancer’s at Re:Set Club

Mehr Infos zu den Hakke Aktivitäten findet ihr hier:
Hakke Label Hakke Hardcore Heroes >
Hakke Artist Borschtsch >
Hakke Crew Interview 2017 >

2025
02.18

Auf ein bewegtes Leben kann Mijk van Dijk zurückblicken. Im norddeutschen Soltau groß geworden, entdeckte er früh die Anfangszeit der Berliner Technobewegung. Als Produzent seit Anfang 1990 hinterließ er zusammen mit Marcos López als Marmion einen Alltime-Track namens „Schöneberg“ – dazu sind auch unzählige Remixe erschienen, was für die Popularität des Tracks steht.

Jetzt war er vor kurzem bei Lars Dreiucker im Talk. „Der Bass muss spürbar sein…“ so Mijk, der einen sehr realistisch und gesunden Blick auf die aktuelle Szene hat und ziemlich geschickt Vergangenheit mit Gegenwart verwebt. Reflektionen und das gute Gefühl das es immer weiter geht. Veränderungen der Techno-Szene im Laufe der Karriere van Dijks und persönliche Meilensteine ordnet er im Kontext der Zeit ein. Danke Mijk, es tut gut, dir zuzuhören. Wir sagen: Daumen hoch!

Mijk van Dijk Webseite >