2020
09.29

Der klimatische und musikalische Wechsel von Sommer auf Herbst. Stimmungen und Momente einer unvergeßlichen Klaviernacht mit Harald Blüchel in Bildern eingefangen. Der Künstler schrieb uns: »… ich bin immer noch sehr von den Tagen in Jena bewegt und denke mit viel guten Gefühl auf sie zurück. Danke, Harald.«

Ein Dank geht auch an das TRAFO in Jena.
Bilder: ©Daniel Mauss 2020

2020
09.21

Die Vögel in den Bäumen singen Lieder, keine Musik aus den Boxen, kein kürzliches Heimkehren am Sonntagmorgen aus dem Club. Die Welt hat sich geändert – guten Morgen 2020. Statt des üblichen Sonntags-Post-Party-Programms sitze ich auf dem Balkon und schreibe diese Zeilen. Wohl genährt vom Frühstück mit der Liebsten und ohne Piepen im Ohr (vom Tinnitus). Es ist ruhiger geworden und ich finde das gut so.


Doch was ist eigentlich passiert? Ein Virus hat nicht nur die Welt durchgeschüttelt sondern auch die Musikszene. Gab es 2019 noch ein Überangebot an Raves überall, spielten DJ’s zu 4- oder 5stelligen Summen in riesigen Hallen oder Stadien, so gab es nun eine Bremse. Hart für diejenigen die alles auf diese Karte gesetzt haben. Und sicher möchte ich nicht aus meiner bequemen Situation heraus auf sie herab schauen und sie verhöhnen. Doch was ist wirklich essentiell im Leben? Ist es das Wochenendliche prokrastinieren im Club (egal ob vor- oder hinter dem Pult) um von den eigenen Baustellen im Selbst abzulenken? Oder ist es die Zuneigung im engen Kreis? Freunde, Familie und die Grundbedürfnisse? Selbsterfahrung und Freude? Oder gar die goldene Mitte von all dem?

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2020
09.11
Fotografie: Maximilian König

»Als DJ war man zu damaligen Zeiten weder überbezahlt noch berühmt. Ich fand die Vorstellung schlimm, als DJ irgendwann zu einem Handlungsreisenden zu mutieren.«

»Die Vita von Klaus Stockhausen ist facettenreich wie eine Discokugel«. So beginnt die Textpassage des spannenden Artikels + Interview mit dem DJ und Stylist Klaus Stockhausen, der in den frühen 80ern schon von Club zu Club reiste – im Dreieck Köln-Frankfurt-Amsterdam – um schliesslich im Underground-Populärclub FRONT in Hamburg zu landen. Prombt war er dann von 1983 an neun Jahre lang Resident-DJ und die musikalische Sprache des Clubs.
Es gibt viele Biografien über DJs in dieser Welt, doch keine fesselte uns so, wie jene Lebenslinien von Klaus Stockhausen. Es ist wie ein kleiner Roman eines neugierigen Menschen, der die Welt durch Musik definiert und für den der Gedanke an einen Bausparvertrag oder Eigentumswohnung, selbst nie eine Rolle gespielt hat.

Ata aus Frankfurt erinnert sich:
»Ich habe ihn sogar damals in der Frankfurter Diskothek NoName erlebt, einmal nur. Er war der erste „reisende DJ“ in Deutschland, sonst gab es meines Wissens nach keinen DJ, der von Club zu Club gefahren ist. Tolle Type! Bei der Maxi Who is Elvis ist er dann ausgestiegen, zu banal war dann die neue Techno Bewegung damals für ihn. Im Front habe ich selbst auch einmal aufgelegt, als Gast von Boris Dlugosch. Unglaublich die Atmosphäre in den Club und die DJ Kanzel war extrem geil.«


Wer tiefer in die damalige Zeit eintauchen möchte, dem seien diese zwei Compilations empfohlen, zusammengestellt vom Klaus & Boris Dlugosch:
Running-Back Mastermix pres. Front-Part-1 + Running Back Mastermix pres. Front-Part-2
Und hier das komplette Interview mit Klaus Stockhausen.